Die Ankunft von Vincent Kompany beim FC Bayern München wurde mit Spannung erwartet. Der ehemalige Premier-League-Kapitän und belgische Nationalspieler galt schon während seiner aktiven Karriere als Stratege auf dem Platz. Nun, sieben Spieltage nach Beginn seiner Bundesliga-Amtszeit, ist klar: Kompany hat dem Rekordmeister neues Leben eingehaucht. Bayern ist ungeschlagen, spielt erfrischenden Offensivfußball – und in Harry Kane hat der Trainer den idealen Vollstrecker für seine Ideen gefunden.
Am vergangenen Wochenende stand erneut der englische Nationalstürmer im Mittelpunkt. Mit einem Hattrick führte Kane die Münchner zu einem souveränen 4:1-Erfolg. Sein erstes Tor erzielte er mit einem präzisen Abschluss im Strafraum, das zweite per Kopfball, und vom Punkt aus verwandelte er eiskalt zum dritten Treffer. Damit erhöhte Kane sein Konto auf insgesamt 13 Bundesliga-Tore in nur sieben Spielen – ein historischer Wert, der selbst in der langen Geschichte des FC Bayern Seltenheitswert hat.
Kane verkörpert perfekt, was Kompany von seiner Mannschaft verlangt: Effizienz, Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit in entscheidenden Momenten. Wo Bayern in den letzten Jahren nach Robert Lewandowskis Abgang im Sturmzentrum zu oft berechenbar wirkte, strahlt die Offensive nun wieder gefährliche Variabilität aus. Neben Kane sorgen Jamal Musiala und Leroy Sané für Kreativität und Tempo, während die Mittelfeldachse um Joshua Kimmich an Stabilität gewonnen hat.
Doch Kompanys Handschrift zeigt sich nicht nur im Angriff. Defensiv wirkt Bayern deutlich gefestigter. Die Innenverteidiger Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano profitieren von klaren Rollen im System, und auch Kapitän Manuel Neuer wird seltener ernsthaft geprüft. Nur sechs Gegentore nach sieben Partien sprechen für die verbesserte Balance im Spiel.
Die nackten Zahlen sind beeindruckend: 23 erzielte Treffer bei nur sechs Gegentoren, dazu die optimale Punkteausbeute. Kane allein hat mehr Tore geschossen als ganze Bundesliga-Mannschaften – ein Beleg für seinen Status als „kompletter Stürmer“ und für die Präzision von Kompanys taktischen Vorgaben. Vergleiche mit Lewandowski drängen sich längst auf, und die Diskussion, ob Kane einen ähnlichen Legendenstatus erreichen kann, hat in München bereits begonnen.
Interessanterweise hat der neue Schwung beim FC Bayern auch Auswirkungen auf die Konkurrenz. Hoffenheim, oft unterschätzt und im Schatten der Großen, spielt eine starke Saison und reiht sich unter die Top-Teams der Liga ein. Unter Trainer Pellegrino Matarazzo hat sich die TSG mutig aufgestellt, offensiv variabel und defensiv stabil – ganz im Sinne eines Bundesliga-Wettbewerbs, der von der neuen Münchner Energie profitiert.
Für Kompany und Kane ist die Harmonie auf und neben dem Platz ein entscheidender Erfolgsfaktor. Beide bringen reichlich Premier-League-Erfahrung mit und strahlen Führungsqualität aus. Kane lobte nach seinem Hattrick ausdrücklich die Klarheit, die der neue Trainer vermittle:
„Jeder Spieler weiß genau, was er zu tun hat. Wir spielen mit einem klaren Plan und viel Freude. Für mich persönlich ist es großartig, Teil dieser Mannschaft zu sein“, sagte der Stürmer nach dem Spiel.
Kompany wiederum zeigte sich erfreut, warnte jedoch vor voreiligen Schlüssen: „Es ist ein guter Start, aber wir müssen diesen Weg konsequent weitergehen. In Europa wird es noch schwerer, und genau dort wollen wir uns beweisen.“
Sieben Spiele sind zwar nur ein Anfang, doch die Botschaft ist unübersehbar: Bayern ist zurück auf Kurs, Harry Kane ist in Rekordform, und die Bundesliga erlebt unter Kompanys Regie eine spannende neue Ära. Ob dies der Beginn einer erneuten Dominanz ist, bleibt abzuwarten – doch die ersten Eindrücke lassen kaum Zweifel daran, dass Bayern unter Vincent Kompany wieder zu den gefürchtetsten Teams Europas gehört.
